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IGRK

Die Interessengemeinschaft rauhaarige Kromfohrländer (IGRK) ist ein Zusammenschluss von Züchtern und Liebhabern rauhaariger Kromfohrländer, die sich speziell für die Belange der rauhaarigen Varietät der Kromfohrländer einsetzen wollen. Im Rahmen des offiziellen Rassezuchtvereines der Kromfohrländer e.V. (RZV) wie auch des Verbandes des deutschen Hundewesens (VDH) ist es sehr schwierig, eine Genehmigung für ein Einkreuzprojekt zu erhalten. Aus diesem Grund traten 2004 einige langjährige, erfahrene Züchter aus dem RZV aus und gründeten die IGRK.

 

Ein Hauptaugenmerk der IGRK liegt auf der Verbesserung des Genpools der Kromfohrländer. Derzeit liegt der Inzuchtkoeffizient der Rasse in der Regel über 50%, womit eine gesundheitsorientierte, verantwortungsbewusste Zucht nicht mehr stattfinden kann. Bekannte Möglichkeiten wie zum Beispiel der Einsatz alter, unbekannter Rüden, ein züchterischer Austausch mit Finnland und der Schweiz, wie auch der Einsatz von Rüden aller Linien waren ausgeschöpft, sodass eine züchterische Verbesserung des Genpools nur durch das gezielte Einkreuzen fremder Hunderassen und Kromfohrländer ähnlichen Mischlingen zu erhalten war.

 

Die Gründung einer Interessengemeinschaft war erforderlich, da der Gesundheitszustand der Rasse rasches Handeln erforderte und  wie schon erwähnt, die Genehmigung eines Einkreuzprojektes im Rahmen des VDH sehr schwer zu erhalten ist.

 

Das liegt zum einen an dem langwierigen und "bürokratischen" Verfahrensweg im VDH, zum anderen an der heutigen Varietätenvielfalt innerhalb der Kromfohrländerrasse: Als Frau Ilse Schleifenbaum 1955 die Anerkennung der Rasse der Kromfohrländer erreichte, sah der erste niedergeschriebene Standard ausschließlich die Zucht einer rauhaarigen Varietät vor. Da die Anerkennung der Rasse innerhalb von 10 Jahren stattfand, konnte man davon ausgehen, dass das Erbgut innerhalb dieser Rasse (rauhaar) noch nicht gefestigt war. Dies bestätigte sich durch das uneinheitliche Aussehen der Hunde noch nach Jahren der Anerkennung. Liebhaber dieser Varianten erreichten später Standardänderungen, welche zur Anerkennung weiterer Fellarten führte. Außer der rauhaarigen kamen die kurzhaarige und die langhaarige Variante dazu (vergleichbar mit den Haarvarianten beim Dackel).

 

Zur Frage des Einkreuzens im RZV stellte sich das Problem, welche Varietät der Rasse durch Einkreuzen gestützt werden sollte. Eine ausführliche Diskussion unter den Züchtern des RZV ergab, dass die Ansichten über den gesundheitlichen Zustand der Rasse weit auseinander gingen. Die Gründung der Interessengemeinschaft erfolgte als logische Konsequenz dieser Auseinandersetzung.

 

Wie der Name „IGRK“ bereits sagt, entschieden die Gründungsmitglieder, sich nur auf den rauhaarigen Kromfohrländer zu spezialisieren. Der genetische Aspekt spielt dabei eine große Rolle, da Rauhaar dominant, Bartlosigkeit aber rezessiv vererbt wird. Dominant heißt nun leider nicht, dass Bart immer erhalten bleibt, sondern dass durch Verpaarungen von bärtigen und bartlosen Hunden die Reinerbigkeit verloren geht und viele mischerbige Hunde entstehen. Da das bartlos Gen nicht sichtbar ist, weiß der Züchter erst nach einigen Würfen, ob er eine reinerbige Hündin hat oder nicht. Das führt insgesamt gesehen leider zu einer Rückläufigkeit des Rauhaarkleides. Glatthaarige Hunde/ Rassen gibt es daher häufiger als rauhaarige.

 

Warum einkreuzen?

Die Verwandtschaft aller Kromfohrländer untereinander ist so hoch, dass innerhalb des Rasse-Genpools nur sehr wenige vernünftige Paarungsalternativen bestehen. Um dem Genpool eine größere Vielfalt zu verschaffen, ist das Einkreuzen mit Fremdhunden eine Möglichkeit, die Inzucht und ihre Folgen zu bekämpfen.

Diskutiert wurde, ob das Einkreuzen mit Vertretern einer Rasse oder einem rauhaarigen, phänotypisch ähnlichen  Mischlingen geschehen sollte. In der IGRK haben sich die Züchter für „sowohl als auch“ entschieden. Aus Erfahrungsberichten wusste man, dass, wenn Krankheiten auftauchen, der Aufbau eines Einkreuzprojektes auf nur einem/r Hund/ Rasse, sehr schnell zum Ausgangspunkt zurückführen kann und dann als solches gescheitert wäre. Um den sinnvollen Aufbau des Projektes zu gewährleisten, werden in der IGRK verschiedene rauhaarige phänotypisch ähnliche Hunde eingekreuzt. Somit kann das Ziel auch beim Ausfall eines Tieres sinnvoll weiter verfolgt werden.

 

 

Voraussetzung für den Einsatz aller Hunde ist deren Eignung für die Ziele der IGRK:

 

• das Vorhandensein der Rauhaarigkeit bzw. Bärtigkeit

• eine tierärztliche Untersuchung sowie eine Blutuntersuchung

• den Nachweis, dass keine Augenerkrankung vorliegt. Diese spezielle Untersuchung wird von kynologischen Augenärzten des     Dortmunder Kreises (DOK) durchgeführt.

• Überprüfung des Wesens und Aussehens (Phänotyp) durch erfahrene Züchter

• soweit möglich eine Erfassung von Daten über Abstammung und Ahnen

 

 

Instrumente, die die Arbeit unterstützen sind:

 

• die Wurfkontrolle durch neutrale Züchter

• die Nachzuchtkontrolle nach etwa 18 Monaten von neutralen Richterinnen; dadurch entsteht ein vollständiges „Bild“ vom Wurf; die genetische Vererbung des Elternpaares kann beurteilt werden, wie auch das Wesen der einzelnen Hunde

• nach fünf Jahren findet die erste Gesundheitsumfrage statt

• für das IGRK- eigene Zuchtprogramm wurde eine Software erarbeitet, die auf die speziellen Bedürfnisse der IGRK zugeschnitten ist. Dort sind alle Kromfohrländer des RZV, ihre Erkrankungen wie auch die Hunde der IGRK erfasst. Inzuchtkoeffizienten und gesundheitliche Daten werden bei den Paarungsempfehlungen berücksichtigt.

Quelle: IGRK 01/2012

   

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